Aktiv sein, die Kontrolle haben, das ist der Traum. Passiv sein, Wohlbefinden, gut versorgt zu sein, das ist der Traum. Der Aufbau-Trieb will den Turm bauen, der Zerstörungstrieb will ihn zerschlagen. In 1000 Teilchen zerfallen die Klötzchen – es ist so schön anzusehen. Wir fühlen uns mächtig. Wir lieben, doch wenn wir nicht zurückgeliebt werden, dann schlägt der Mast auf unserem Schiff um. Der Wind, er ist immer doch serselbe, er kommt immer noch von vorne, doch was wir vorher liebten, das hassen wir nun. Wende geglückt. Alles so nah beieinander. Doch das Gute soll siegen. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Endorphine für den Körper, Lust für die Seele
Unser Körper, er spürt Schmerz. Was macht er, wenn der Schmerz zu groß wird? Er schüttet Endorphine frei. Kurz fühlen wir uns wieder wohler, handlungsfähiger. Unsere Seele, sie spürt Unterdrückung. Wir fühlen uns passiv, ohnmächtig, ausgeliefert. Was macht die Seele? Sie kann es für Momente umkehren, Lust am Leid empfinden. Der Unterdrücker über uns. Schrecklich. Schrecklich-schön. Die Angst wächst. Der Unterdrücker nicht zu besiegen. Was machen wir, jenseits von Null und Gutem, soweit im Bösen? Wir verstärken es. Die einzige Aktivität im Leid, in der Ohnmacht in der Passitivität, die uns bleibt, ist, das Leid zu verstärken: “Schlag mich doch! Tritt doch zu! Verstärke doch den Schmerz! Ich lauf’ nicht weg.”
Zuschlag
Wir geben es uns. Und nochmal und nochmal. Fallen wir durch die Prüfung. Fügen wir uns dem Täter. Bauen einen Unfall, um dem Schrecklichen zu entfliehen. Sprengen uns in die Luft, wenn die Ohnmacht uns zum Boden zieht. Links von Null. Nur noch Mini-Regungen sind möglich. Und doch regen wir uns. Manchmal endet es tödlich. Doch oft kommen die Dinge wieder ins Lot. Wir gehen über Null ins Positive. Wir fühlen uns wohl, gewinnen an Kraft, finden gute Menschen. Und was spüren wir manchmal ganz leis? Eine kurze Sehnsucht nach der anderen Seite, die sich irgendwie auch Unschuld nennt. Komisch, oder?
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