Es standen immer frische Blumen auf ihrem Tisch. Doch in ihrem Büro roch es nach altem Teppich. Die Fenster standen auf und Licht fiel hinein. Sie kam des Öfteren frisch vom Friseur und erzählte von ihren gelungenen Wellness-Wochenenden. “Man muss sich Gutes tun”, sagte sie immer. Doch ich fühlte mich seltsam unbehaglich. Je schöner sie sich selbst und ihr Zimmer machte, desto banger wurde es mir um’s Herz. Sie war eine Depressive. Ihre Bemühungen, alles schön und gut zu machen, waren nichts als ein großer Kraftakt, um die schwere Depression davon abzuhalten, sich wie ein dunkler Schleier über sie zu legen. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Rosel Eckstein, www.pixelio.de)
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Die Depressive
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